Manche Aufnahmesituationen bringen Objektive an ihre Brennweiten-Grenzen. So benötigen Sie vielleicht einmal größere Brennweiten, als ihr Tele-Objektiv maximal hergibt oder müssen ausgedehntere Bildausschnitte erfassen, als das eingesetzte Weitwinkel-Objektiv abdeckt. Ein neues Objektiv mit entsprechender Brennweite kann zwar Abhilfe schaffen, ist aber auch teuer. Günstiger und auch platzsparender kommen Sie mit Objektiv-Konvertern weg. Sie ermöglichen es, die Brennweite eines Objektivs zusätzlich zu verlängern (Telekonverter) oder zu verkürzen (Weitwinkelkonverter). Konverter können Sie zwischen Kamera und Objektiv beziehungsweise vor das vorhandene Objektiv montierten.
Telekonverter
Damit Sie eine höhere Endbrennweite erreichen, als mit Ihrem verwendeten Objektiv möglich ist, benötigen Sie einen Telekonverter. Die meisten werden am Bajonettanschluss zwischen die System- oder Spiegelreflexkamera und dem eigentlichen Objektiv montiert, seltener vor dem Objektiv (als Objektivvorsatz). Der Bildwinkel verkleinert sich bei gleich bleibendem Abstand zum Motiv, welches so nochmals vergrößert erscheint.
Weitwinkelkonverter
Den umgekehrten Effekt erzielen Weitwinkelkonverter. Hier vergrößert sich der Bildwinkel und es gelangt mehr vom Motiv aufs Bild. Weitwinkelkonverter kommen meist als Vorsatz auf die Linse des vorhandenen Objektivs. So ist es möglich, ohne teure, spezielle Ultra-Weitwinkel-Objektive einen Fischaugen-Effekt zu erzielen.
Makro-Konverter
Makro-Konverter, auch Nahlinsen genannt, werden vor das Objektiv befestigt und verkürzen die Brennweite weiter. Zusätzlich wird durch den Sammellinsen-Effekt die Naheinstellgrenze verkürzt, wodurch Sie noch näher an das Motiv heran können.
Konvertierungsfaktor
Um welchen Wert ein Konverter die Brennweite verlängert oder verkürzt, gibt der Konvertierungsfaktor an. Bei Telekonvertern sind Faktoren von 1,4-fach bis 3-fach üblich. Das bedeutet, dass etwa ein Objektiv mit 50 Millimeter Brennweite mit einem Konverter 70 (50 x 1,4) beziehungsweise 150 Millimeter (50 x 3) maximale Brennweite erreicht. Bei Weitwinkelkonvertern sind Faktoren von 0,3-fach bis 0,8-fach üblich. Ein das 50-Millimeter-Objektiv würde mit einem 0,3-fach-Konverter also 15 Millimeter Brennweite erreichen und damit in den Ultra-Weitwinkelbereich hervorstoßen.
Bei Konvertern ist jedoch zu beachten, dass Brennweitenverlängerungen auch mit Lichtstärkenverlusten verbunden ist. Diese müssen unter Umständen von der Kamera oder auch manuell kompensiert werden. Bei Weitwinkelkonvertern treten durch die extreme Lichtbeugung dagegen Störeffekte wie chromatische Aberrationen (Farbsäume) oder Randverdunkelungen auf. Makro-Konverter kämpfen ebenfalls gegen solche Effekte und zusätzlich mit einem kleineren Schärfentiefenbereich, wodurch das Motiv quasi auf ein und derselben Ebene unscharfe und scharfe Bereiche haben kann.
Kompatibilität und Schnittstellen
Konverter gibt es in einfacher Ausführung, ohne Schnittstellen zur Kamera. Bei solchen Modellen müssen Sie Blende und Fokus manuell per Drehring anpassen. Konverter-Ausführungen mit Hersteller- oder Modell-spezifischen Kontaktschnittstellen erlauben dagegen die Kommunikation von Kamera, Objektiv und Konverter. So können Sie wie gewohnt die Einstellungen an der Kamera vornehmen und auch der Autofokus funktioniert wie gehabt.
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