Vor dem Kauf eines Receivers muss klar sein, welcher Empfangsweg gegeben ist. Zur Auswahl stehen Fernsehempfang über Satellit, Kabel oder Antenne. Manche Receiver beherrschen gleich zwei oder drei Empfangswege. Zum Teil lassen sich die Tuner tauschen. Dies kann bei Umzügen praktisch sein, da nur der Tuner, nicht das Gerät selbst ausgewechselt werden muss.
Ausführung
DVB-S-Receiver empfangen Fernsehsendungen über eine Satelliten-Schüssel. Kunden sollten beim Kauf darauf achten, dass das Gerät den DVB-S2-Standard unterstützt. Dabei handelt es sich um digitalen Satellitenempfang, der HD-Auflösung ermöglicht. DVB-C-Receiver lassen sich hingegen nur per Kabelempfang nutzen. DVB-T-Receiver laufen über das Antennen-Netz und sind nur in bestimmten Regionen verfügbar. Die Senderauswahl ist beim Satellitenempfang am größten.
Bei Kabel und Antenne fällt sie geringer aus. Moderne Receiver sollten HDTV und bestenfalls auch Full HD bieten, damit die Bildqualität möglichst hoch ausfällt. Viele Sender bieten ihre Programme inzwischen in HD an. Um HD-Angebote von Bezahlsendern zu empfangen, sollte der Receiver HD+-fähig sein.
Das neue Antennenfernsehen: DVB-T2 HD
Seit Frühjahr 2017 läuft die Umstellung des Antennenfernsehens auf den neuen Standard DVB-T2 HD. Der Nachfolger des DVB-T ermöglicht vielen Regionen, bis zu 40 Sender in Full-HD-Qualität zu sehen. Allerdings werden dazu neue Empfangsgeräte benötigt. Der Empfang der öffentlich-rechtlichen Sender ist kostenlos, während für die privaten TV-Sender ein geringer monatlicher Betrag fällig wird. Letztere werden verschlüsselt ausgestrahlt. Wer auf die privaten Sender nicht verzichten möchte, sollte beim Neukauf eines Receivers sichergehen, dass das Gerät über eine entsprechende Entschlüsselungstechnologie verfügt.
Ausstattung
Wie umfangreich die Ausstattung eines Receivers ist, beeinflusst den Preis des Geräts. Ein Modell, mit Basisfunktionen kann zwar recht günstig sein, eignet sich aber vor allem als Zweitgerät zum Beispiel im Schlaf- oder Gästezimmer. Ein Receiver mit großzügiger Funktionsausstattung wie programmierbarem Timer, mehreren Tunern, HbbTV und HD-Mediaplayer bereichert jedes moderne Wohnzimmer.
Aufnahmefunktion
Wer mit dem Receiver nicht nur Sendungen schauen, sondern auch aufnehmen möchte, sollte ein Gerät mit PVR-Funktion kaufen. Besitzt das Gerät eine integrierte Festplatte, können Aufnahmen direkt gespeichert werden. Ist der Receiver nicht mit einer internen Festplatte ausgestattet, lassen sich externe Speichermedien via USB anschließen, auf denen die Aufzeichnungen Platz finden.
Wenn es sich um einen Twin-Tuner handelt, kann man eine Sendung aufnehmen und eine anderen gleichzeitig ansehen. Receiver mit Aufnahmefunktion verfügen meist auch über die Timeshift-Funktion. Diese erlaubt, laufende Fernsehsendungen für kurze Zeit anzuhalten und die Wiedergabe an der gleichen Stelle weiterlaufen zu lassen. Dazu wird die laufende Sendung ebenfalls aufgezeichnet und kann daher versetzt wiedergegeben werden. Wenn es also an der Tür klingelt, können Nutzer aufmachen, ohne deswegen etwas zu verpassen.
Noch recht neu ist die Full-Band-Capture-Technologie, wie sie beim Vu+ Solo 4K zum Einsatz kommt. Die FBC-Tuner des Receivers können jeweils das gesamte Frequenzband einer SAT-Ebene über einen konventionellen SAT-Anschluss empfangen. Im Vergleich: Über einen gewöhnlichen SAT-Tuner lässt sich jeweils nur ein einziger Transponder einer SAT-Ebene nutzen. Mit dem Einsatz von FBC-Tunern ergeben sich daher ganz neue Einsatzmöglichkeiten.
Receiver mit elektronischer Programmzeitschrift (EPG) informieren täglich über den aktuellen Sendeverlauf und bieten teilweise eine Programmvorschau. Ein EPG gehört zur Standardausstattung eines Receivers. IPTV-Geräte können sogar Sender aus dem Internet empfangen. Zukunftssichere Receiver sind mit HbbTV ausgestattet. Dieser Dienst ermöglicht die Interaktion mit Smart-TV-Programmen und bietet Zusatzinhalte aus dem Netz. Idealerweise trägt das Gerät das offizielle HbbTV-Logo. Alternativ können sich Käufer bei Fachhändlern informieren.
Anschlüsse
Beim Kauf eines neuen Receivers sollte auf aktuelle Anschlüsse Wert gelegt werden. Um Bilder in hoher Auflösung (ab HD) zeigen zu können, braucht das Gerät unbedingt einen HDMI-Anschluss. HDMI-Kabel übertragen sowohl Bild als auch Ton und zwar verlustfrei. Dank der hohen Übertragungsraten von bis zu 10,2 Gigabit pro Sekunde ermöglicht HDMI Fernsehen in HD-Qualität.
Wer einen älteren Röhrenfernseher besitzt, braucht einen Scart-Anschluss. Um den Receiver mit dem heimischen Netzwerk zu verbinden, sollte eine Ethernet-Schnittstelle vorhanden sein. Damit lassen sich auch Firmware-Updates herunterladen und Internet-Sendungen empfangen. Zudem erhalten Nutzer je nach Ausstattung des Geräts Zugriff auf Apps wie Youtube und Video-on-Demand-Angebote wie Netflix.
Nicht alle Receiver sind für den Empfang von Pay-TV geeignet. Um die Programme zu entschlüsseln, ist ein SmartCard-Kartenleser mit der passenden Verschlüsselung beziehungsweise ein CI(+)-Slot notwendig. Neue Flachbildfernseher werden per HDMI-Kabel mit dem Receiver verbunden.
Auflösung
High Definition erfreut sich großer Beliebtheit; es gibt kaum noch einen Sender, der in SD ausstrahlt. Mit Blu-rays in Full-HD-Auflösung (1920 x 1080) können sich Heimkinofans Blockbuster in erstklassiger Bildqualität ins Wohnzimmer holen. Während HD den Einzug in viele deutsche Haushalte bereits geschafft hat, ist Ultra-HD auf einem guten Weg dahin. Mit UHDTV ist die Auflösung viermal so hoch wie bei HD. Der Begriff 4K wird häufig gleichbedeutend verwendet. Statt 2 Millionen Bildpunkten, lösen Ultra-HD-Fernseher mit 8 Millionen Pixeln auf. Zudem sind bereits erste TV-Receiver mit 4K-Auflösung auf dem Markt.
IPTV: Fernsehen über das Internet
Eine Alternative zum TV-Empfang über die üblichen Wege Satellit, Kabel und DVB-T(2) stellt das Internet dar. Im Vergleich zu den klassischen Empfangswegen bietet das sogenannte IPTV multimediale Vorteile wie Video-on-Demand, zeitversetztes Fernsehen und Aufnahmeprogrammierung. Um IPTV empfangen zu können, ist neben einem IPTV-Receiver auch ein schneller DSL-Anschluss (DSL 16000 oder VDSL) notwendig. Ein IPTV-fähiger Router ist ebenfalls Voraussetzung.
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