Backöfen unterscheiden sich nur geringfügig in ihren Ausprägungen und unterscheiden sich von Herden durch das „fehlende“ Kochfeld. Die kleinen Details können jedoch große Auswirkungen auf die Funktionalität im eigenen Haushalt haben und sollten daher vor dem Kauf genau geprüft werden.
Warum ein Einbaugerät?
Der Vorteil eines Einbaubackofens liegt klar auf der Hand. Er fügt sich passend in die Küchenzeile ein und sorgt somit für ein harmonisches Bild in der Küche. Zudem nimmt er keinen zusätzlichen Platz weg, sodass sie den Stauraum für andere Gerätschaften verwenden können.
Energieeffizienz
Das mit Abstand wichtigste Kriterium beim Kauf eines Backofens ist der Energieverbrauch. Elektrobacköfen werden durch genormte Messungen in verschiedene Energieeffizienz-Klassen unterteilt. Diese reichen von A (sehr effizient) bis hin zu G (sehr ineffizient). Beim Kauf empfiehlt es sich daher immer auf das EU-Label der Klasse A zurückgreifen. Bei diesen Geräten darf der Energieverbrauch für einen genormten Backvorgang 0,79 kWh nicht übersteigen. Geräte anderer Klassen verbrauchen hingegen mehr Energie – und das bei gleicher Backleistung. Zudem ist die Beachtung des genauen Stromverbrauches in Kilowattstunden wichtig, da es unter den Klasse-A-Geräten deutliche Unterschiede geben kann. Eine moderne Beleuchtung ist meist sparsamer als eine veraltete Methode. Intelligente Lösungen sind Backöfen mit LED-Streifen.
Programme
Die standardmäßigen Beheizungsarten Heißluft/Umluft und Oberhitze/Unterhitze sind heute in jedem modernen Backofen zu finden. So wird die Hitze in Heißluftbacköfen durch einen Ventilator gleichmäßig verteilt, sodass die gleichmäßig verteilte Luft für eine konstante Temperatur im Backofen sorgt. Mehrere Bleche können mit dieser Technik problemlos zu gleichen Zeit in den Ofen geschoben und ausgebacken werden. Mit dem Ober- und Unterhitzen-Programm ist dies aufgrund inhomogener Hitzeverteilung nicht möglich. Viele Backöfen sind mit einer Grill-Funktion ausgestattet. Hier sind an der Oberseite zusätzliche Heizelemente verbaut, welche die Backware analog zu einem Elektrogrill oberseitig grillen. Multifunktionale Backöfen bieten zusätzliche Programme an, wie z.B. eine Brotbackstufe, Pizzastufe sowie ein Dampf- oder Bio-Garen für vitaminschonende und fettarme Speisezubereitung.
Hygienetipps für Backöfen – Emaille-Beschichtung und Selbstreinigung
Wenn die leckersten Gerichte im Rohr vor sich hin brutzeln, spritzt Fett an die Wände und es tropft Bratensaft oder Käse auf den Boden. Die Reinigung ist dann meist eine mühsame und zeitraubende Angelegenheit. Besonders Fett, Stärke, Fruchtsaft und Eiweiß verursachen hartnäckige Flecken, die nicht so einfach wegzuwischen sind. Deswegen sollte der Nutzer schon beim Kauf darauf achten, welche Art der Beschichtung die Innenwände aufweisen. Oder man entscheidet sich gleich für einen Backofen mit Selbstreinigungsfunktion – ob mit Pyrolyse, Katalyse oder Hydrolyse.
Beschichtung
Die Beschichtung des Innenraums sagt viel über den Reinigungsaufwand aus. Besonders vorteilhaft sind hier möglichst glatte Wände: Denn schon an einer minimal porösen Oberfläche bleiben Fett und Speisereste stärker haften und lassen sich nur mit Schrubben oder viel Chemie entfernen.
Heutzutage die Wände, die meist aus Metall oder Edelstahl bestehen, daher mit einer Beschichtung überzogen. Besonders reinigungsfreundlich ist dabei Glatt- oder Keramik-Emaille. Ähnlich wie bei Glas lässt sich die Verschmutzung schon mit etwas Wasser und Reinigungsmittel abwischen – ganz ohne Einsatz eines Schwamms. Vom Einsatz anderer Hilfsmittel oder sogar Stahlwolle ist abzuraten, da diese die Oberfläche beschädigen, was eine Rostbildung begünstigt. Daher sind Scheuermilch oder ähnliche Reiniger mit Partikelzusatz nur mit Vorsicht zu genießen.
Hinsichtlich der Backofentür ist es von Vorteil, wenn diese innen komplett mit Glas verkleidet ist. Ähnlich wie beim Garraum: Glas ist eine glatte Oberfläche und deshalb einfacher zu reinigen.
Selbstreinigung
Wer sich die Mühe ersparen möchte, den Innenraum von Hand zu putzen, dem ist der Kauf eines Backofens mit Selbstreinigungsfunktion anzuraten. So werden auch schwer erreichbare Stellen – wie die Rückwand inklusive des Ventilators, die Decke oder die Einschub-Rillen – mühelos hygienisch sauber. Die Selbstreinigung ist eine hervorragende und praktische Erfindung, die sich jedoch in höherem Preis und Stromverbrauch widerspiegelt. Dafür werden keinerlei aggressive Chemiereiniger benötigt. Prinzipiell sind drei Arten von Selbstreinigung zu unterscheiden: Pyrolyse, Katalyse und ein Wasserreinigungsprogramm.
Pyrolyse: das Spiel mit dem Feuer
Bei der Pyrolyse erhitzt der Backofen seinen Innenraum auf 400 bis 600°C, sodass Lebensmittelreste und Flecken einfach verbrennen und zu Asche zerfallen. Das ein- bis zweistündige Programm wird mit einer Abkühlphase abgeschlossen. Wichtig ist den Backofen, in der gesamten Zeit nicht zu öffnen. Sonst können keine optimalen Ergebnisse gewährleistet werden. Anschließend wird die Asche mit einem feuchten Tuch oder Lappen entfernt und der Garraum ist vollkommen sauber.
Was jedoch zu beachten ist: Größere Lebensmittelreste müssen vor der Aktivierung trotzdem von Hand entfernt werden, da diese sonst in Brand geraten können. Zudem müssen teilweise zugekaufte Bleche, die nicht pyrolysefähig sind, oder auch die Teleskopschienen aus Edelstahl vorher entnommen werden. Da das Programm recht lang dauert, lohnt sich der Vorgang erst bei starker Verschmutzung. Zudem ist diese Art der Selbstreinigung im Moment die teuerste.
Katalyse: die chemische Variante
Bei der Katalyse wird der Ofen bereits während des Backvorgangs „gereinigt“. In die spezielle Emaillebeschichtung wurden Katalysator-Partikel eingeschmolzen, die bei Temperaturen zwischen 200-300°C den Schmutz zu Kohlendioxid und Wasser abbauen – ein chemischer Vorgang der Oxidation. Der Vorteil bei dieser Methode, dass kein gesonderter und langer Vorgang nötig ist. Jedoch muss diese Art der Beschichtung besonders pfleglich behandelt werden, da die Oberfläche sonst ihre Reinigungswirkung verliert. Das bedeutet: Auch hier dürfen keine Schwämme oder Scheuerreiniger benutzt werden. Wenn die Reinigungswirkung wirklich nachlassen sollte, bieten die Hersteller einen Austausch der Innenwände an.
Hydrolyse: die Kraft des Wasserdampfs
Die dritte Methode der Selbstreinigung ist ein spezielles Aqua-Reinigungsprogramm, das mit dem Hydrolyse-Verfahren arbeitet. Hier wird Wasser mit ein wenig Reinigungsmittel direkt in die Bodenwanne gegeben und die Funktion aktiviert. Bei einer Temperatur von 40 bis 60°C entwickelt sich Wasserdampf, der den Schmutz einweicht. Nach Beendigung des etwa halbstündigen Programms ertönt ein Signal – die Reste lassen sich anschließend einfach wegwischen.
Praktische Tipps und Hausmittel zur Reinigung eines konventionellen Backofens:
Zudem finden sich auch in verschiedenen Foren und Blogs äußerst nützliche, manchmal auch etwas sonderbar anmutende Tipps zur Reinigung des Backofens. Im Folgenden seien die am häufigsten vertretenen Hausmittelchen der Hausfrauen und -männer kurz vorgestellt:
<*>So oft es geht Backpapier verwenden <*>Empfehlenswerte Reinigungsmittel: spezielles Backofenspray/-schaum, Fettlöser, Grillreiniger, Essigreiniger <*>Vorsichtig mit dem Ceranfeld-Schaber oder einer Rasierklinge Lebensmittelreste entfernen <*>Reiniger aufsprühen, mit Frischhalte- oder Alufolie abdecken und einwirken lassen <*>Schüssel mit Salz, Zitrone und Wasser bei 180°C so lange in den Ofen stellen, bis die Flüssigkeit verdampft ist <*>Backpulver mit Wasser vermengen, Paste über Nacht einwirken lassen <*>Wasser und Spülmittel ins Backblech geben, bei 100°C langsam verdunsten lassen <*>Rasierschaum aufsprühen, einwirken lassen und mit Mineralwasser abwischen <*>Backofenboden mit dicker Salzschicht bestreuen, bei 100°C eine halbe Stunde backen
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