Ferngläser Kaufberatung
Die Eckdaten aktueller Ferngläser werden mit der Vergrößerung mal Objektivdurchmesser in Millimetern angegeben. So steht etwa 8x32 für eine achtfache Vergrößerung und 32 Millimeter Objektivdurchmesser. Doch auch in ihrer Grundausführung unterscheiden sich Ferngläser deutlich.
Dachkantprisma oder Porroprisma
Porroprismen haben einen z-förmigen Lichtweg und benötigen keine Verspiegelung, da das Licht gänzlich reflektiert wird. Ferngläser mit Porroprismen können flexibel verbaut werden – auch Nutzer mit kleinerem Augenabstand finden hier ein passendes Glas. Auch eine entsprechend größere Bauweise ist möglich. Diese Ferngläser ermöglichen ein sehr gutes räumliches Sehen auf bis zu 200 Meter Entfernung. Da die meisten Porro-Ferngläser nicht druckwasserdicht sind, kosten sie in der Regel weniger. Auch der Verzicht auf eine Innenfokussierung macht sie günstiger als Gläser mit Dachkantprisma. Diese sind jedoch äußerlich schlanker gebaut, da sie einen beinahe geraden Lichtweg haben. Ihr Spezialgebiet ist der Nahbereich, dessen Beobachtung mit Porro-Ferngläsern schnell unangenehm werden kann. Auch ist die mechanische Belastbarkeit der Dachkant-Modelle höher, da sie robust, oft wasserdicht und insgesamt kompakter konstruiert sind.
Gewicht & Vergrößerung
Ein leichtes Fernglas ist vor allem auf Wanderungen sinnvoll und entsprechend einfacher zu transportieren – es lässt sich jedoch bei Benutzung schwerer ruhig halten.
Die Vergrößerung gibt an, wie nah ein weit entferntes Objekt durch das Fernglas erscheint. So ermöglicht eine 10-fache Vergrößerung, ein 100 Meter entferntes Objekt aus nächster Nähe zu betrachten. Bei zunehmender Vergrößerung wird es jedoch schwieriger, dass Fernglas so ruhig zu halten, dass das Zielobjekt erkennbar bleibt. Ein
Stativ kann dabei helfen, das Fernglas während der Benutzung zu fixieren.
Sehfeld & Austrittpupille
Das Sehfeld gibt an, wie groß der Durchmesser der Fläche ist, die der Betrachter senkrecht zur Sehlinie in einem Abstand von 1000 Metern sehen kann. Angegeben wird das Sehfeld als Winkel in Grad oder Metern. Gute Werte gehen über 55 Grad hinaus.
Die Austrittpupille bezeichnet die Stelle, auf der sich alle Strahlenbündel schneiden, die das Fernglas verlassen. Dieses Lichtbündel löst beim Nutzer eine Reaktion auf der Pupille aus. Bei schlechten Lichtverhältnissen soll sich die Pupille weiter öffnen, um sehen zu können. Darum sollten sich zum Beispiel Amateur-Astronomen nach einem Fernglas umschauen, dass eine Austrittpupille von mehr als vier Millimetern aufweist.
Ferngläser für Brillenträger
Wer auch mit Brille ein gutes Sichtfeld haben möchte, wählt ein Fernglas, das für Brillenträger geeignet ist. Diese Modelle sind so konstruiert, dass mit Brille mindestens 80 Prozent des Sehfelds überblickt werden können. Dazu muss der Abstand zwischen Auge und äußerer Okularlinse größer als 14,5 Millimeter sein.